Im Oktober sind die Trauben reif. Sie enthalten Fruchtzucker, Weinsäure und Äpfelsäure. In den Traubenhüllen sitzen die Farbstoffe. Die Traubenkerne enthalten Eiweiß, Öl, sowie Gerbstoffe. Die Traubenernte, d.h. die "Weinlese" beginnt.
Die gelesenen Trauben kommen in die Kelter und werden dort vorsichtig zusammen gedrückt. In mehreren Pressgängen wird der Druck erhöht und der ablaufende Saft aufgefangen.
Den Saft nennt man "Most", die übriggebliebenen Kerne und Häute "Trester". Vom Most setzen sich noch Trübstoffe "Trub" ab. Diese werden noch abgetrennt, bevor der Most, durch die im Saft befindlichen Hefen, zu gären beginnt = die "alkoholische Gärung". Es ensteht der verführerische "Federweißer". Dies ist das entstehende, blubbernde Saft/Wein-Gemisch mit enormer Wirkung. Verdauungs- und Stimmungsfördernd.
Die Weinhefe ist in der Lage , den im Most enthaltenen Zucker in Alkohol umzuwandeln. Als Nebenprodukt entsteht Kohlensäure = blubbern, wenig Glycerin und andere Aromakomponenten. Mit Zunahme des Alkoholgehaltes sterben die Hefen ab. Ein Winzer kann durch Filtieren und Temperieren den Zeitpunkt des Gärabbruchs und damit den Zuckerabbau beeinflussen. Nach öfteren Filtieren ist der entstandene Wein "blank" und bereit, sich zu präsentieren!

Hier ein paar hilfreiche Tipps aus der Barth-Schule:
Ein Glas Wein trinken, heißt mit allen Sinnen wahrnehmen. -Farbe, Geruch und Geschmack- Ein bisschen Zeit und Ruhe gehören dazu.

1. Nehmen sie sich ein klares Glas und temperierten Wein -
Weißwein
edle Weißweine
Rotweine
Perlwein und Sekt
10-11° C
12-13° C
15-18° C
8-10 ° C

2. Schauen Sie sich Ihr Glas Wein an.
Die Farbe sagt etwas über Sorte, Alter und Zustand eines Weines aus. Je intensiver die Farbe sich einem warmen Goldton nähert, desto älter ist der Wein. Junge Weine sind hellgelb bis zart gelbgrün.
Kräftig rot ist ein junger Rotwein. Mit reifendem Alter erkennt man einen leichten Braunton. Beim schwenken des Weinglases bilden sich Schlieren, der Wein läuft langsam vom Glasrand herunter. Das ist ein Anzeichen für hohen Alkoholgehalt, hoher Reife und Qualität.
WEINSTEIN- die Kristalle im Glas. Ein Qualitätszeichen und spricht für die Mineralität des Weines. Die Ausfällung von Weinstein wird begünstigt durch Temperaturschwankungen. Es vermindert nicht das Geschmackserlebnis, führt bei dem Betrachter oft zu Erstaunen.

3. Schwenken und riechen Sie an Ihrem Glas.
Sie werden viele feinste Aromastoffe neben dem Alkohol wahrnehmen. Die Zuordnung der Aromen ist bei 800 Möglichkeiten sehr schwer. Zumal immer eine Komposition verschiedenster Düfte vorliegt.

4. Probieren, kauen, schlürfen Sie.
Der Geschmack ist abhängig von der Traubensorte, also Frucht, Fruchtsüße, Fruchtsäure, Körper, Harmonie, Alkohol und Alter. Facettenreich und aufregend aufgrund seiner Vielfältigkeit. Entscheidend ist jedoch nur, der Wein muss Ihnenschmecken!

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